Angeregt durch Ingmars „Quicky“ bin ich auf der Suche nach einem Speedsensor bin ich auf vier verschiedene Anbieter/Modelle gestoßen, zuzüglich eines Selbstbau-Sensors, der aber preislich meist über den kommerziellen Fertiggeräten liegt. Bestellt habe ich mir den JSS-460 IAS von cb-elektronik. Ich bin echt mal gespannt, wie die Akustikausgabe à la Ingmar in meinem EDF-Jet funktioniert. Leider ist mein Flugplatz für die Dauer des Lockdowns gesperrt, da muß ich noch Geduld haben.
Frage an Ingmar/alle anderen Piloten: Wie ermittelst Du/ermittelt Ihr die Stallgechwindigkeit, die von Modell zu Modell stark unterschiedlich sein wird? So langsam fliegen, bis der Strömungsabriss kommt und einen Assistenten bitten, den km/h-Wert am Sender abzulesen? Während eines Strömungsabrisses habe ich meine Fingen lieber an den Knüppeln als sonstwo am Sender...
Hallo Robin,
Hallo liebe Jeti Freunde,
bezüglich der Frage von Robin zum Erfliegen der Stall-Speed, der folgende Ablauf wie ich ihn anwende.
Grundsätzlich bin ich persönlich ich kein Freund einer Alarm- Stallwarnung. Der Trend ist das Ziel!! Ist an anderer Stelle hier ja schon aufgezeigt worden.
Gut ist es sich die IAS Geschwindigkeit /Entwicklung immer ansagen zu lassen. Also bei Flugphasen wo es sinnvoll ist, z.B. der Landung. Ich möchte auch nicht zugetextet werden. Also an- und abschaltbar machen.
Es ist natürlich so das die Sprachausgabe für den aktuellen Wert immer 1-2 Sekunden braucht. Das liegt in der Natur der Sache, da das Wort gesprochen werden muss. Das bedeutet die Ansage ist typischerweise immer ca. 1-2 Sekunden "alt".
Das ist auch die größte Verzögerung im "System".
Deshalb die Empfehlung sich die Geschwindigkeit z.B. zur Landung kontinuierlich ansagen zu lassen.
Übrigens spielt das Jeti System bei den Sprachausgaben in der oberen Liga. Es gibt Fernsteuersysteme mit eine Sprachintervallzeit von größer 5 Sekunden. Das kann man für den folgenden Arbeitsablauf (Workflow) leider vergessen.
Ich möchte einmal ein praktisches Bespiel von meinem Gryphon Jet schildern.
Der Jet ist recht schwer geworden, und damit besonders kritisch bei dem Thema langsam fliegen.
Heißt im Klartext zwischen 75-80km/h kippt die Gryphon ab oder sackt bestenfalls heftig durch.
Für die Landung verfahre ich immer nach folgendem Schema. Zum Eindrehen in den Gegenanflug zur Landerichtung wird die
Gryphon mit Klappen und Fahrwerk draußen und dem dazu erforderlichen Schub auf ca. 120km/h gehalten (kontinuierliche Sprachansage abhören). In dieser Phase ist die Maschine bereits "clean to land". D.H. da wird auch nicht mehr etwas an den Klappen geändert. Es wird lediglich der Gleitweg mit Schub und leichtem Höhen- oder Tiefenruder Einsatz korrigiert.
Noch im Gegenanflug wird leicht gesunken und dabei weiter die 120km/h Gehalten.
Einleiten Queranflug zur Landerichtung, weiter die 120km/h halten und weiter sinken.
Nach dem Eindrehen in den Endanflug, der Flieger hat die Landebahn quasi in Sicht, wird die Geschwindigkeit auf ca. 100km/h reduziert.
Mit der Speed sinke ich weiter in Richtung Landbahnschwelle. Bei ca. 0,5-1m Höhe über der Landebahn nehme ich den Schub voll raus, warte noch einen kurzen Moment und flaire dann den Gryphon aus. Das gibt immer top Landungen. Gut für das Fahrwerk.
Bei diesem Ablauf ist es egal das die Ansage bedingt durch die Sprachausgabe immer ca. 1-2 Sekunden alt war. Eben der Trend ist das Ziel.
Wie schon gesagt arbeite gar nicht mit Alarmwerten bei der IAS Speedmessung.
Außnahme ist eventuell ein Flieger bei dem eine bestimme Spitzengeschwindigkeit besser nicht überschritten wird
damit es da nicht zu einem Strukturversagen in der Luft kommt.
Die Stall Speed muss man sich natürlich für jeden Flieger individuell in Sicherheitshöhe erfliegen. Ich mache das immer an einem Tag mit ruhigen nicht böigen Wetter/Wind. Dabei habe ich die Sprachansage eingeschaltet und mache gerade Anflüge in Landkonfiguration mit Überziehen des Fliegers. Den Geschwindigkeitswert bei Vstall merken. Auch hier ist der Trend das Ziel. Durch die mehrfachen Versuche bekommt man schnell den kritischen Geschwindigkeitspunkt für seinen Flieger heraus.
Man kann sich das natürlich auch noch für eine Start- oder Normalflugkonfiguration erfliegen. Interessant ist eventuell auch, das gilt besonders für Jets, seine Vstall mit vollem oder fast leeren Tank zu kennen.
Sicherlich führen aber auch noch andere Lösungen als meine sprichwörtlich nach "Rom" bzw. zum Ziel.
Viele Grüße und einen guten Rutsch
Dirk
CB Elektronics