THEMA:

Hallo,

Ich habe meinen Quadrocopter von 35 MHz auf 2,4 GHz umgerüstet. Bislang war ein einfacher 35 MHz Summensignalempfänger von ACT drin, jetzt ein RSat2.

Am Boden funktioniert dies auch problemlos, auch der Reichweitentest war ok. Heute habe ich das erste Mal abgehoben und der Downlink auf 5,8 GHz meldete auch in wenigen Metern Abstand permanent kurze Empfängerausfälle, obwohl die Telemetrie auf dem DC-16 Sender beste Signalstärke anzeigt. Und man sah das auch an der Reaktion des Quadrocopters. Sowie ich z.B. Fahrt nach vorne aufnehmen wollte, benahm er sich als ob ich den Knüppel immer wieder kurz loslassen und dann wieder nach vorne drücken würde. Das auf allen Kanälen, sowie diese aus der Mittelstellung bewegt wurden.

Es sieht also so aus, als ob meine Coptersteuerung mit dem Summensignal nicht wirklich zurecht kommt und daher immer wieder kurze Failsafes produziert.

Kennt jemand das Problem und weiß Abhilfe? Der Rast2 ist derzeit auf 9 PPM Ausgabekanäle und Output Mode "Direct" eingestellt.
Vielleicht liegt's ja an letzterem und es bringt was auf "Computed" umzustellen? Habe leider gerade keinen Oszi greifbar um mir die Sache mal direkt anzuschauen. Hat die unterschiedliche Einstellung denn Einfluss auf's Timing? In der Einstellung "Computed" kann man dann zusätzliche Parameter einstellen, z.B. die Pulsrate, Default 20 ms. Aber hier weiß ich nicht ob sich das auch auf das Summensignal auswirkt.

Gruß Gerd

Hallo,

also wenn volle Signalstärke da ist und auch der Reichweitentest ohne Probleme verläuft, dann dürfte "jetitechnisch" alles ok sein.

Was passiert denn ohne dem 5,8 Gh System ?


Gruss

PW

Ich gehe ebenfalls davon aus dass Jeti-seitig alles ok ist, es ist eine Inkompatibilität beim PPM-Summensignal.
NAchher gehe ich nochmals raus, dann aber umgestellt von Modus "Direct" auf "Computed". Vielleicht ist dies das einzige Problem...

Gruß Gerd

Modus "Computed" hat leider auch nichts gebracht.
Ich habe daher mal sowohl den alten ACT 35 MHZ-Receiver als auch den RSta2 an mein Mini-Oszilloskop angeschlossen und siehe da, Summensignal ist nicht gleich Summensignal!

Hier das Signal vom ACT-Empfänger:


und hier vom RSat2:


Welches der beiden Signale ist jetzt normgerecht?

Werde morgen mal mit dem Hersteller meiner Elektronik reden, aber ohne Software-Update auf der einen oder anderen Seite wird es wohl nicht funktionieren...

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

ich bin zwar nicht der Ralf, aber mit PPM Signalen kenne ich mich trotzdem aus

Beide PPM Signale sind "normgerecht". PPM beschreibt eigentlich nur das Tastverhältnis der einzelnen Pulse, also 1ms bis 2ms für jeden Kanal und die Pausen zwischen den einzelnen Kanälen. Die Amplitude oder positive / negative Modulation ist nicht definiert und führt deshalb immer wieder zu Problemen.
Normalerweise ist bei Coptersteuerungen egal, ob das PPM Signal positiv oder negativ moduliert ist, ich sehe anhand deiner Bilder eher die Amplitude als Problem. Der ACT Empfänger hat 3,3V Amplitude, der RSat nur 1,5V. Angenommen deine Coptersteuerung arbeitet intern mit 3,3V oder 5V. Die Amplitude des ACT Empfängers würde bei einem TTL Eingang in beiden Fällen für eine saubere Erkennung ausreichen, die 1,5V reichen aber normalerweise selbst bei 3,3V interner Spannung nicht für eine saubere Flankenerkennung.

Im Grunde hast du jetzt das gleiche Problem wie diejenigen, die Lehrer / Schüler Betrieb machen wollen und der Lehrersender das PPM Signal vom Schüler nicht erkennt.
Mein Vorschlag ist daher, die von dort bekannten Schaltungen zur Amplitudenanpassung und Invertierung zu benutzen. Ich hatte hier im Forum schonmal eine entsprechende Schaltung gepostet (siehe Thread RSAT als drahtloses Leher-Schüler System für MC19 ), hier trotzdem nochmal eine sehr einfache Schaltung, die du ausprobieren kannst:



Die Schaltung kommt zwischen Rsat und deine Coptersteuerung, wobei "Signal in" mit dem Rsat und "Signal out" mit deiner Coptersteuerung verbunden wird.

@emax: Es ist richtig, dass es da ein paar speziellere Bausteine gibt, PPM ist aber so unkritisch und langsam, dass ein gewöhnlicher Wald-und-Wiesen Transistor ebenfalls hervorragend funktioniert und im Zweifelsfall sogar einfach fliegend aufgebaut werden kann


Viele Grüße

Der Pegel ist ok, Du verwechselt die Effektivanzeige mit dem tatsächlichen Pegel. Bei beiden Oszillogrammen ist 1V/div eingestellt.

Einen Hardware-Inverter aufzubauen ist kein Problem und ich weiß auch wie das geht, nur ist es nicht unbedingt die eleganteste Lösung.

Wenn also ACT bzw die L/S Eingänge "richtig herum" ausgelegt sind, dann frage ich mich natürlich, weshalb Jeti ein hierzu invertiertes Signal ausspuckt! Es wäre daher angebracht wenn Jeti eine Software-Option zur Invertierung in die Empfänger direkt einbauen würden.

Aber leider scheint ja bei Jeti teilweise die Logik neu erfunden zu werden um sich von anderen abzuheben, wie auch das Beispiel vom extra erfundenen Jeti-Sender-Mode 5 zeigt, nur weil man nicht willens ist, ein Knüppelaggregat so komplett auszustatten, dass man es auch von nicht neutralisierend auf neutralisierend oder umgekehrt umbauen kann...

Gruß Gerd