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Graupner unter dem Schutzschirm 18 Dez 2012 11:02 #1

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Pünktlich nach dem Weihnachtsgeschäft (das meiste Geld ist ja schon ausgegeben) kommt die Meldung, dass die Probleme bei Graupner immer noch bestehen. Sauberes Timing. Wie man der Pressemitteilung entnehmen kann, ist Graupner jetzt in ein Schutzschirmverfahren eingetreten, um eine Insolvenz abzuwenden und Zeit für die weitere Restrukturierung zu gewinnen.

Ich zitiere mal aus dem Artikel:
"Stefan Graupner spricht von einer notwendigen Restrukturierung des Familienunternehmens. Die große Richtung gehe vom Produktionsbetrieb hin zu einem Entwicklungs-, Marketing- und Vertriebsunternehmen.
[...]
Als wichtigste Vorteile für Graup­ner sieht Günter Kölle die neue Technologie, die Entwicklung sowie den Markennamen. Stefan Graupner spricht deshalb von der „hohen Strahlkraft“, die die Marke Graupner im Fachhandel und bei den Endkunden habe."

Bei mir kommt das so an: Reduktion der Eigenleistung, noch mehr Kisten schieben und mit dem großen Markennamen die Kunden blenden.

Irgendwie vermisse ich da die Werte, die Graupner mal groß gemacht haben: Zuverlässigkeit, Qualität, innovative Ideen und Produkte bei für diese Punkte angemessenen Preisen, ...

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Letzte Änderung: von Ralf.

Graupner unter dem Schutzschirm 18 Dez 2012 12:35 #2

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Hallo Ralf,

wieder ein Nackenschlag für die übrig gebliebene Belegschaft wenige Tage vor dem Weihnachtsfest.

Was mich irritiert.. es scheint wohl zwei Geschäftsführer zu geben; so im Teck Bericht. Im Graupner Impressum steht nur S. Graupner als Geschäftsführer

www.graupner.de/de/graupner/impressum.aspx

Was stimmt denn nun ?

Und "agressiver Preiswettbewerb aus USA und China" ?... Graupner importiert doch auch aus China, Vietman Produkte. IFS (ein echter Flopp) kam es USA und Hott kommt aus Fernost. Zu denken gibt auch der Satz , dass " es hätte schlimmer können können" = heisst ja wohl PLEITE.

Ob man in 3 Monaten alle restlichen Probleme lösen kann ? Hoffen wir mal das Beste, aber Graupner "doktert" ja schon seit etlichen Jahren an neuen Strukturen und kämpft um das Überleben. Eine dicke Entlassungswelle fand ja vor ca. 2 Jahren schon statt.




Gruss

PW
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Graupner unter dem Schutzschirm 18 Dez 2012 15:08 #3

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Hallo Edgar,

ich habe nirgends geschrieben, dass Graupner Pleite ist. Lege mir bitte nicht Worte in den Mund, die ich nie ausgesprochen habe !
Ich habe nur aus dem Bericht zitiert : "Es hätte schlimmer kommen können" = Ausage eines Geschäftsführers.

Was bedeutet dieses "hätte schlimmer kommen können" ?

- Ablehnung des Schutzschirm-Antrags seitens des Gerichts

Und was wäre dann passiert bei einer Ablehnung seitens des Gerichtes ? Kannst Du Dir an 5 Fingern abzählen !

Wenn dem, so wäre, wäre ein Insolvenzantrag gestellt worden und nicht ein Schutzschirm-Antrag !

Wenn alles so toll läuft, dann hätte Graupner sicherlich nicht Landesmittel benötigt, viele Mitarbeiter vor ca. 2 Jahren entlassen bzw. jetzt den Schutzschirm-Antrag gestellt.


Gruss

PW
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Graupner unter dem Schutzschirm 18 Dez 2012 21:39 #4

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Na, legen wir wieder jedes Wort auf die Goldwaage???

Hier kann ja wohl jeder OHNE Maßregelungen anderer seine Meinung äußern.

Bei den Beiträgen einzelner kommt mit echt die Galle hoch.

Gruß
Thomas

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Graupner unter dem Schutzschirm 19 Dez 2012 07:40 #5

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Hallo,

wir sollten uns eh vielleicht zurückhalten mit Kommentaren zu Graupner/Schutzschirm. Hierfür gibt es bei RC-N weitreichende Ausführungen.

Wir sind ja hier nicht im Graupner-; sondern im Jeti Forum ;) ;)


Gruss

PW


sent from my DC/DS-16 via Snake, Chess usw. usw.
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Graupner unter dem Schutzschirm 19 Dez 2012 11:19 #6

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Das Schutzschirmverfahren entspringt der Insolvenzordnung, genauer dem §270b InsO .
Es geht darum, dass eine Firma per Antrag und in Abstimmung mit den Gläubigern nach dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung - also ohne einen Insolvenzverwalter - für max. 3 Monate weiter arbeiten kann, um in der Zeit den Insolvenzplan - im Artikel beschönigend Sanierungsplan genannt - vorzubereiten. Das heißt der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist gestellt, das Verfahren ist aber noch nicht eröffnet. Durch das Schutzschirmverfahren und die Beteiligung der Gläubiger ist man in der Zeit vor dem Gerichtsvollzieher und der Vollstreckung geschützt und bleibt dadurch handlungsfähig.

Sie verkaufen konkurrenzfähige Technologie, haben ein gut aufgestelltes Produkt-Portfolio, sind über das Intenet und hinsichtlich Service gut mit den Kunden vernetzt, und lassen kostengünstig produzieren.

Du hast die Aussagen der Graupner Geschäftsführung gelesen, oder? Dort heisst es:

Günter Kölle: „Wir haben eine Kostenstruktur, die so hoch ist, dass es für den jetzt getätigten Umsatz nicht ganz ausreicht.“ Zum einen betreffe das die Produktionskosten, zum anderen gebe es einen aggressiven Preiswettbewerb durch „Anbieter aus den USA und China“.

Herr Kölle sagt sehr deutlich, dass sie zu teuer produzieren. Graupner hat mehr Produkte, als nur die billig produzierten HoTT Anlagen aus China.
Und wenn sie ein gut aufgestelltes Produkt Portfolio hätten, hätte ich bestimmt mehr Graupner Produkte zu Hause. Aber das kann ich abzählen.
In meinem ersten Modellbauerleben zwischen 16 und 18 kam noch fast alles von Graupner, heute fast gar nichts mehr.

Es wäre ein herber Verlust für die deutsche und europäische Modfellbaulandschaft. Wir können uns alle nur wünschen, dass ein gesunder Wettbewerb erhalten bleibt, denn nur so wird es weiter Inovationen statt Einheitsbrei geben.

Der Wettbewerb findet doch statt, das ist ja das Problem von Graupner. Natürlich ist Einheitsbrei nicht gewünscht, aber hatten wir den nicht früher, als man nur zwischen Graupner, Robbe und Multiplex wählen konnte? Dann kam der Wettbewerb und heute steht Dir die Welt offen.

Und wohin die Reise gehen soll, hat Stefan Graupner ja bereits gesagt. Die wissen nur noch nicht wie.

"Stefan Graupner spricht von einer notwendigen Restrukturierung des Familienunternehmens. Die große Richtung gehe vom Produktionsbetrieb hin zu einem Entwicklungs-, Marketing- und Vertriebsunternehmen."

Wenn ein Hersteller in einem Konkurrenz behafteten Markt plötzlich nicht mehr herstellen sondern nur noch Handel treiben will, ist für mich die Kernfrage, woher er zukünftig die innovativen und für Kunden interessanten Produkte nehmen will, die bis dato ja von der Konkurrenz längst angeboten werden und Ihm das Leben schwer machen. Die Konkurrenten werden ihm wohl kaum aus Nächstenliebe ein Stück des Kuchens überlassen. Was übrig bleibt ist Einheitsbrei und Kampfpreise, bis man etwas findet, das wieder eine Alleinstellung ermöglicht.

Und noch ein Wort zum Service:
Für mich ist guter Service, wenn er mir ein Hersteller ein Produkt liefert, das Qualität hat und problemlos eingesetzt werden kann, so wie es beworben und versprochen wird.
Für mich ist schlechter Service, wenn ein Hersteller Produkte mit Mängeln liefert und 7x24h in Foren ansprechbar sein muss, damit ich die Mängel seiner Produkte mit Ihm diskutieren kann, ohne sie problemlos einsetzen zu können.
Wenn man wirklich guten Service liefert, benötigt man die Nachbetreuung nicht. Guter Service beginnt schon lange vor dem Auftreten von Mängeln.
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