Hallo Robsen und Schiwo,
Am Samstag den 2.11.2013 hat unser Modellflugkollege seinen Erstflug mit einem neu aufgebauten Modell mit 35 ccm Motor mit Zündung.
Er startete den Motor und beim Einstellen des Motors "rastete" der Gasservo komplett aus. Er gab sich unkontrolliert Gas und wieder nicht.
Jetzt werden all sagen ich verkauf meine Jetiteile und steige um, das Problem war das seine Fernsteuerung keine Jeti sondern eine Hotanlage ist!!!
Der Fehler war rasch gefunden, denn der Kerzenstecker ließ sich per Hand verdrehen. Ein Blechkabelbinder am Zündschuh und Schluss war der
Zauber. Das ganze weis ich genau, weil den GFk-Rumpf hat ihm mein Vater gemacht und der 35ccm Motor ist einer unserer alten Motoren, den
wir ihm geschenkt haben, außerdem standen wir daneben und sahen zu. Er hat keine Weiche, keine Doppelstromversorgung, keinen elektronischen
Zündschalter, also alles ganz easy aufgebaut.
Fazit:
Genau da liegt der Hund begraben. Ihr baut alle komplizierte Technik in eure Modelle ein, wie Optokoppler, Doppelstromversorgungen, elektronische Zündschalter und alle diese Komponenten schirmen wohl momentan eine Störung der Zündung ab, aber dadurch sieht
man die Auswirkung einer fehlerhaften Zündung nicht mehr sofort. Beim Kollegen waren die Störungen sofort sichtbar
Warum geht es bei den Kollegen von Robson?
Hier ist es dasselbe, außerdem sind die 8 Kanalempfänger am robustesten gegenüber Störungen. Das Faast-system ist sicher das
robusteste 2,4 GHZ System, die Störungen sind aber auch dort da, wenn die Zündung ein Problem hat.
Warum eine defekte Zündung Störungen nur in bestimmten Drehzahlen bzw. Gasstellungen hat ist eigentlich ganz simple, Der
Widerstand den die Zündung überwinden muss ist vom Druck im Zylinderraum abhängig. Steigt der Druck im Zylinder so muss
der Zündfunke stärker werden. Hast du ein Kontaktproblem z.B. am Stecker, so muss die Zündenergie durch einen Überschlag sich
ihren Weg suchen. Wenn im Zündschuh die Kontaktflächen schwarz sind, wirkt es wie eine Isolierung, dann kann der Funke auch hier nicht
mehr überschlagen und nun sucht er sich dann andere Stellen um seine Energie zu übertragen. Ist es soweit, dann hast du Überschläge
im Zündkabel bis runter in die Zündung selbst und dann kannst du für nichts mehr garantieren.
Wer mir nicht glaubt soll nicht andere Modellflugkollegen fragen, sondern einen Hersteller für Zündungen, die Fa. Becker ist ein Spezialtip
dafür. Mein Vater hat sich oft lange mit ihm über Zündungen unterhalten. Außerdem baut er selbst Steuerungen, darum weis er die
Zusammenhänge ganz genau.
Wir haben uns zur Prüfung einen simplen Prüfstand gebaut. Der besteht aus einem Aluprüfkörper mit Schaufenster. An der einen Seite wird
ein Gewinde für die Kerze geschnitten. Im Schaufenster wird ein Plexiglas mit Deckel verschraubt. An der zweiten Seite ein Gewinde um eine
Handpumpe mit Manometer anschließen zu können.
Nun braucht man nur mehr Kerze einschrauben Zündschuh mit Kabelbinder befestigen. An der zweiten Seite aufpumpen auf 3-4 Bar.
Motor hin- und herdrehen und Funke im Schauglas betrachten. Reißt der Funke ab, ist die Zündung defekt. Diese muss mindestens 8-10 bar
Druck aushalten, ohne das der Funken abreißt!!!!
Ich bezweifle stark das ihr beiden eure Zündung so geprüft habt, den elektronisch kann das mit Sicherheit nur der Hersteller korrekt.
Ein Prüfung der Zündanlage ohne Druck durch für den Piloten ist gar nicht möglich, außer man hat die ganze elektronische Ausrüstung
dazu.
Mfg Harald