THEMA:

Hallo,

bei dem Erstflug mit einem "hölzernen" Retromodell gab es nach ca. 17 Minuten Flugzeit immer wieder Rx Low Voltage Alarm (siehe Bild 1). Alarme traten bei laufendem und auch stillstehendem Antribsmotor auf. Bin dann gelandet, alles gecheckt, Rx on/off und nochmals 20 Minuten ohne Probleme geflogen (siehe Bild 2).




Setup:
REX3 mit FW1.14
ESC Pulsar 20A mit 3S-2200mAh Lipo
Hitec HS81 analog Servos (2 Stk)

Bei weiteren umfangreichen Analysen (RX FW1.14 nochmals eingespielt, andere Servos, andere RX, anderer ESC, NiCd Akku,..) erkannte ich folgendes :

- mit NiCd Akku am Rx kein Problem
- mit anderem Empfänger R5L kein Problem
- Unter und Überspannung kaum bei langsamen aber oft bei schnellen Servobewegungen aufgetreten
- Problem tritt nicht immer auf, z.B. nach 30 Minuten Spannung zwischen 4,7 und 5,5 V, nach weiteren 40 Minuten alles ok (siehe Bild 3, Logdaten anbei)



Aus all diesen Beobachtungen denke ich, dass diese Spannungsschwankungen auf Servo Rückströme zurückzuführen sind.

Dieses Problem hatte ich in diesem Modell mit Rex3 zunm ersten Mal. Bei ähnlichen Modellen mit R5L und Rex7 noch nie.

Bevor ich diese Rückströme mit dem altbewährten 2200 bzw. 3300 uF Kondensator am Empfänger unterdrücke stellen sich mir noch einige Fragen:
- gibt es eine technische Erklärung warum dies bei dem Rex3 so deutlich auftritt (ev. kleinere Kondensatoren im Rex3 als bei R5L oder Rex7 die mit diesen Rückströmen nicht mehr zurechtkommen) ?
- hat diese Fehlerbild mit dem Rex 3 schon mal jemand gehabt ?
- oder könnte dieser neue Rex3 ev. doch eine Macke haben ?
- ..... ?

Freue mich jetzt schon über all eure Rückmeldungen

LG aus Guntramsdorf
Hermann

Hallo Hermann,
nur zum besseren Verständnis ein paar Fragen

Ist die Empfängerspannungsversorgung noch einmal über einen Schalter geführt?
Ist der ESC-Stecker in einem guten Zustand?
Sind die HS-81 noch im Originalzustand, also ca. 20 Jahre alt? Wenn ja, welche geschätze Laufzeit haben die schon hinter sich?
Ist dein Empfänger auf 17-22ms Impulserate konfiguriert (10ms schmecken alten Analogservos nicht wirklich)?

Wenn eine stabilisierte Bordspannung solche Sprünge macht und keine Fehler im Kabelbaum vorliegen, würde ich auf defekte Bürsten bei den Servomotoren tippen. Derartige Fehler unterliegen einem gewissen Selbstheilungsverhalten und sind nur schwer diagnostizierbar, bis das Servo dann komplett aufgibt.

Ich würde auch noch einmal ein Auge auf die Temperaturentwicklung des BEC deines Drehzahlstellers werfen. Ein lineares BEC muss, wenn du fleißig an den HS-81 rührst und nicht die leichtgängiste Anlenkung hast ca. 2x 500mA liefern, also 7W vernichten. Das ist bei einem SBEC kein Problem, aber für ein (bei deinem Steller vermutlich verbautes) lineares BEC würde ich das nicht als selbstverständlich ansehen. Das kannst du aber mit einem 2min Rührtest am Boden einfach ausschließen. Sollte sich die Beobachtung reproduzieren lassen und mit einem 2s Antriebsakku nicht auftreten, sind die Servos ok.

mfg Harald

Hallo Harald,

hier die Infos zu deinen weiteren Fragen :

- kein Schalter bei Empfängerstromversorgung
- ESC Stecker ist neu und mit Goldkontakten
- HS-81 Servos sind neu gekauft. Laufzeit vor dem ersten Flug ca. 20 Minuten
- Impulsrate ist auf 20ms gestellt (hab es auch mit 17 u. 25 ms probiert => hatte keinen Einfluss)
- Temperatur ESC im grünen Bereich - war bei den Tests ohne Antriebsmotor auf max. 34°
- Strombedarf Servo : bei schnellen Knüppelbewegungen max. 250 mA / Servo (gemessen mit einem Fluke 115 min/max Speicher). Aber bei diesem Retro Segler werden die Servos kaum angesteuert.
- defekte Bürsten im Servo würde ich ausschließen weil :
-- die Spannungsschwankungen mit jeweils einem der beiden Servos auftritt (mal bei Servo von Hoch und mal bei Servo von Seite).
Da mussten dann die beiden neuen Servos defekte Bürsten haben
-- im ersten Beitrag Bild 3 ist bei 30 Minuten das Problem zu sehen, dann wurden Servos nicht mehr bewegt. Um 1:10 ist dann plötzlich
wieder alles o.k. => seltsame Wunderheilung beider Servos zum selben Zeitpunkt ?
-- das Problem, wie oben beschrieben, mit einem anderen Empfänger - R5L - nicht auftritt .Die im Bild zu sehenden Sprünge von 5,0 auf 4,9 V
sind akzeptabel - da werden beide Servos gleichzeitig schnell bewegt.



LG
Hermann

Hermann schrieb:

Aus all diesen Beobachtungen denke ich, dass diese Spannungsschwankungen auf Servo Rückströme zurückzuführen sind.

Bei HS-81 kann ich mir das kaum vorstellen. Dafür sind die einfach zu klein und kraftlos.
Wusste gar nicht das HS-81 überhaupt noch verkauft werden.

Ich tippe eher auf Wackelkontakt oder Kriechstrom. Wäre nicht das erste mal wenn die Crimpungen der Stervostecker oder Verlängerungskabel nicht richtig ausgeführt sind.

Dem Regler traue ich auch nicht so richtig. Ich würde mal die Lötstellen des BEC-Kabels prüfen, zuerst mal indem du im Betrieb am Kabel wackelst.

Gruss Lukas

Nachdem ich einen Heli von RSat auf REX3 umgerüstet habe (sonst keine Änderung) hatte ich auch deutlich höhere Lastspitzen. Wurde mit einem 2200 µF C besser. Ich glaube, es liegt daran dass der REX den schnelleren Prozessor und damit eine höhere Abtastrate der Spannung hat und Spannungsschwankungen mitkriegt, die die 'alten' Empfänger garnicht 'gemerkt' haben. Den C hab' ich wieder 'rausgenommen.

Gruss Bernd

Hallo Lukas,

ja, dass die kleinen HS-81 auch ein Rückstrom Problem auslösen, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Aber bis jetzt deutet für mich alles darauf hin. Ev. "verträgt" sich die doch schon ältere HS-81 Servo Elektronik nicht so ganz mit der modernen Rex 3 Elektronik.
Den Regler habe ich bereits gegen einen baugleichen, seit 2 Jahren problemlos verwendeten Regler (betrieben an einem R5L) versuchsweise getauscht. Auch damit waren mit Rex 3 die Probleme vorhanden. Somit schließe ich mal den Regler und BEC Kabel aus.
Crimpung Servostecker scheint auch ok zu sein. Habe daran gewackelt und gezogen => kein Einfluss. Weiters müssten sich fehlerhafte Servostecker auch im Betrieb am anderen Rx (R5L) bemerkbar machen. Aber damit ist ja alles ok.
Weiters stand bei all meinen versuchen das Modell am Arbeitstisch ohne laufenden Antriebsmoter - d.h. keine Vibrationen.

Für mich ist auch nicht verständlich warum diese Spannungsspitzen mal auftreten und dann wieder nicht (siehe 3. Bild im ersten Beitrag).
Ev. gibt es da im Rex3 an der Steckerleiste auch SMD Kondensatoren die nicht immer ihre Funktion erfüllen (Lötfehler) ? Kann ja alles sein.



LG
Hermann